Vor einigen Tagen hatten wir berichtet, dass uns der Grundsteuerbescheid ins Haus geflattert ist. Selbige ist in vier über das Jahr verteilten Raten zu entrichten, die erste Fälligkeit war für den 15. Februar festgelegt. Der Kämmerei war allerdings aufgefallen, dass uns der Bescheid erst nach der ersten Fälligkeit zugeschickt wurde und hatte daher den ersten Fälligkeitstermin auf Mitte März verlegt.
Mitte letzter Woche flattert uns nun eine Mahnung der Kämmerei ins Haus. Wir mögen doch den fälligen Betrag von 27 Euro zuzüglich einer Mahngebühr von 2,50 Euro entrichten. Angesichts des uns vorliegenden Bescheides (zudem hatten wir eine Einzugermächtigung erteilt: zahlen müssen wir sowieso und diese Quartalstermine sind nicht wirklich steuerzahlerfreundlich...) waren wir uns keiner Schuld bewusst...
Also der Griff zum Telefon. Ja, da wäre eine Rechnung fällig, beschied uns die Kämmerei, und: nein, das wäre nicht die Steuerschuld, denn die sei ja erst im März fällig, und es läge ja eine Einzugsermächtigung vor. Wann und aus welchem Grund denn da eine Rechnung gestellt worden sei, wollte ich wissen. Nun, das könne man nicht genau sagen, aber ob wir denn noch etwas mit dem Liegenschafts- und Katasteramt abzumachen hätten?
Kämmereibeamtin:
Rufen Sie doch mal im Liegenschafts- und Katasteramt an, die können Ihnen sicher helfen!Schuldner:
Mache ich... wenn die mir aber nicht weiterhelfen, dann haben Sie mich wieder an der Strippe... irgendwo muss ich meinen Ärger ja loswerden...Kämmereibeamtin:
Machen Sie nur, heute ist ja Freitag: Da schalte ich sowieso auf Durchzug!
Im Katasteramt wusste man allerdings Bescheid, ich musste die freundliche Kämmereibeamtin nicht noch einmal belästigen. Selbstredend wären wir dem Amt 27 Euro schuldig, schliesslich hätten wir ja eine Hausnummer zugeteilt bekommen und die entsprechende Satzung der Gemeinde sähe eine Gebühr dafür vor. Zahlen müssten wir. No way out.
Ich erinnerte mich dunkel: Irgendwann Ende Januar hatten wir mal einen Antrag gestellt (näheres hier), seitdem aber nichts wieder gehört.
Katasterbeamtin:
Sie haben die Rechnung nicht bekommen?Schuldner:
Nein, wir haben keine Rechnung bekommen.Katasterbeamtin:
Aber den Bescheid haben Sie doch bekommen?Schuldner:
Nein, wir haben auch keinen Bescheid bekommen.Katasterbeamtin:
Das kann doch gar nicht sein... ich prüfe das.
Dem Tonfall ihrer Stimme war zu entnehmen, dass sie mir keinen Glauben schenkte. Minuten später allerdings rief sie zurück: Wieviele Hausnummern es denn in unserer Straße gebe, man habe den Bescheid an die Hausnummer 180 geschickt, die Post müsse das doch aber trotz falscher Hausnummer dennoch zustellen... unerklärlich.
Nun denn. Ich habe darauf verzichtet, die Katasterbeamtin darauf hinzuweisen, dass die Stadt ihre Post nicht mit der Post versendet und auch die Post schon mal deutlich besser funktioniert hat als heutzutage. So wurden wir vom Schuldner zum Unschuldner, und in wenigen Minuten zahle ich 27 Euro dafür, dass wir die Hausnummer bekommen, die eh schon jeder kennt und verwendet... auch bei der Stadt